Die Anlage liegt direkt an der Römerstraße von Basel nach Mainz. Sie bildet einen Straßenknoten auch nach Westen zur sogenannten Heerstraße. In einem kleinen Tempel, der vollständig rekonstruiert wurde, sind Teile einer Götterstatue als deren Brustfragmente zu sehen, die hier gefunden wurden. Sie stellen die römische Göttin Diana dar, oft angesehen als Mondgöttin, verehrt aber als Beschützerin der Frauen und Sklaven, als jungfräuliche Göttin der Wälder, der Wildnis und der Jagd. Der Tempel besteht aus einer ‚Cella‘ mit der Götterfigur und einem offenen Vor- und Betraum. Weitere Funde wie Hausgrundrisse, Brunnen, Schmiedewerkzeuge, zusammen mit einer Pferdetränke, weisen auf die Versorgungsfunktion dieser Station an der Straße hin.
Im Jahre 1970 fuhr der damalige Vorsitzende des Archäologischen Arbeitskreises des Historischen Vereins Mittelbaden e.V. in einem Zug an der heutigen Römersiedlung vorbei und entdeckte dabei auf einer frisch umgepflügten Wiese römische Leistenziegel. Wenige Jahre später begann die archäologische Ausgrabung. Die Grundrisse der dabei aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammenden ehemaligen römischen Straßenstation liegen an der Römerstraße zwischen Basel und Mainz. Mehrere Häusergrundrisse – mit Originalfundamenten und teilweise markiert durch Baumstämme -, ein Brunnen und eine Feuerstelle zeigen die Versorgungsfunktion dieses Ortes. In einem kleinen Tempel auf der Anlage wird eine aus Fundfragmenten rekonstruierte Götterstatue gezeigt. Die römische Göttin Diana, Beschützerin der Frauen und Sklaven wurde hier verehrt. Neben den Gebäuderesten wurden auch Scherben von Geschirr, verschiedene Werkzeuge und ein Silberdenar gefunden. Die Römersiedlung ist ein geschütztes Bodendenkmal. Schautafeln vor Ort geben verständliche Erklärungen.
Wegbeschreibung: Von Friesenheim kommend, nach der Bahnbrücke, liegt auf der linken Seite die Einfahrt zur Römersiedlung.
Bildquelle: ©Gemeinde Friesenheim