Das Kloster in Alpirsbach wurde im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen im Sinne der Hirsauer Reformbewegung errichtet. Es ist eines der wenigen noch erhaltenen südwestdeutschen Klöster dieser Art.
Das Kloster liegt mitten in Alpirsbach. Viele ehemalige Gebäude wurden integriert oder mussten der Entwicklung der Stadt weichen. So ist z.B. die Klösterliche Umfassungsmauer nicht mehr vorhanden.
Bis heute wird das Kloster von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde zu Andachten genutzt.
Die Klosterkirche wurde 1125 – 1133 in der Bautradition der Romanik errichtet und dem heiligen Nikolaus geweiht. Die dreischiffige Säulenbasilika mit dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes weist einen klaren Grundriss auf. Am Hauptportal zieren zwei meisterhaft gearbeitete bronzene Türzieher in Form stilisierter Löwenköpfe und Reste der prächtigen eisernen Beschläge die Türen, Meisterwerke romanischen Kunsthandwerks des 11. und 12. Jahrhunderts. Das Giebelfeld über dem Hauptportal zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischer Bauplastik in Südwestdeutschland. In der Mitte thront Christus als Weltenrichter, umgeben von zwei Engeln. Ganz links in Mönchstracht ist Adalbert von Zollern, einer der drei Stifter, der später in das Kloster eintrat, dargestellt. Im Inneren der Kirche wird die beeindruckende Bauplastik an den Säulenkapitellen und Basen fortgeführt wie an den „Säulen des Jüngsten Gerichts“, um 1130 entstanden. Der zweigeschossige Chor in der hohen, flachen Säulenbasilika ist eine Besonderheit.
Im Infozentrum der Klosterkirche sind die Themen Kloster-, Bau- und Stadtgeschichte sowie Klosterleben im Mittelalter und Folgen der Reformation anschaulich dokumentiert.
Das Klostermuseum „von Mönchen und Scholaren“ befindet sich seit 2002 in der aufwändig sanierten Abtswohnung im Westbau der Klausur. Bei der Sanierung konnte die spätmittelalterliche Ausstattung wieder hergestellt werden und so präsentieren die hochgotischen Räume nun wieder ihre reichen Putz- und Farbdekore.
Einen sensationellen Fund machte man 1958 bei Instandsetzungsarbeiten. In den Hohlräumen der Gewölbekappen des östlichen Kreuzgangflügels fand man ein Sammelsurium unterschiedlichster Alltagsgegenstände wie Schuhe, Kleidung, Briefe, Zeichnungen, Keramik usw. vorwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Die Fundstücke zeichnen ein sehr lebendiges Bild der Zeit der Klosterschule von 1556 bis 1595. Sie sind als Dauerausstellung im Klostermuseum zu sehen.
Krähenbadstraße 2, 72275 Alpirsbach, Tel.: 07444 / 95 16-281
http://www.kloster-alpirsbach.de/start/
Bildquelle: Stadt-Information Alpirsbach