Die Buchdruckerei im Gewölbe des Verlagsgebäudes der „Schwarzwälder Post“ in Zell am Harmersbach zeigt mit der Originaleinrichtung der „Buchdruckerei Fuchs“ über 100 Jahre Druckereigeschichte.

Ein Rundgang durch das Museum ist ein Erlebnis, bei dem Besucher einen Eindruck in die Arbeitsumgebung früherer Schriftsetzer und in die Entwicklung vom Bleisatz bis zum Fotosatz gewinnen. Am Arbeitsplatz des Setzers liegen im großen Setzkasten die Bleilettern, sortiert nach ihrer Häufigkeit und auf dem Winkelhaken entstehen Worte spiegelverkehrt und auf dem Kopf, gerade so wie Buchdruck seit Gutenbergs Zeiten bis in die Mitte der 80er Jahre funktionierte. In den vielen Setzkästen verbergen sich die verschiedensten Schriftarten und -größen. Fein gearbeitete Linolschnitte zeigen von Hand gefertigte Logos, Symbole und Bildmotive.

Entlastung brachte den Handsetzern die „Linotype“ Bleisatzmaschine. Diese raffinierte Maschine hat eine Tastatur ähnlich einer übergroßen Schreibmaschine und brachte in einer komplizierten Technik die Buchstaben zu einem Gießrad, wo aus flüssigem Blei ganze Blei-Zeilen gegossen wurden. Nach deren Gebrauch wurde das Blei wieder eingeschmolzen.

Das Herzstück der Ausstellung ist die Zeitungsdruckmaschine „Johannisberg“. Sie stammt aus dem Jahr 1903 und tat von 1930 bis 1977 ihren Dienst bei der „Schwarzwälder Post“. Das Monstrum aus schwerem Gusseisen verfügt über eine höchst beeindruckende Mechanik und ist heute noch voll funktionsfähig. Sie kann vier Zeitungsseiten auf einmal drucken, schneiden und falzen. Das Museum zeigt aber auch die Entwicklung des Fotosatzes.

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Etliche Geräte spiegeln die rasante Entwicklung dieser Technik wider. So lernen Besucher im Gewölbe der „Schwarzwälder Post“ ein diffiziles Handwerk kennen und gleichzeitig über 100 Jahre Heimatgeschichte.

 

Viel Spaß beim Besuch vor Ort!

Schwarzwälder Post

Pfarrhofgraben 4, 77736 Zell am Harmersbach, Tel.: 07835-215

Bildquelle: Großpietsch Produkt-PR®; Hanspeter Schwendemann