Wenn man vom Mühlstein aus in nördlicher Richtung weiter wandert, gelangt man am Südosthang des Rautschkopfes zur Heidenkirche.
Diese ist keine Kirche im herkömmlichen Sinn, es handelt sich eher um einen beeindruckenden Komplex aus Sandsteinblöcken. Es gibt Erzählungen, dass es sich bei der Ansammlung von Buntsandsteinfelsen um eine vorgeschichtliche Kultstätte handelt. Die heidnischen Vorfahren der Bewohner des Harmersbach- und Nordrachtals sollen ihren Göttern hier ihre Opfer dargebracht haben. Durch die Verbreitung des christlichen Glaubens geriet die Kultstätte in Vergessenheit und liegt bis heute still in Mitten des Tannenwaldes.
Die Steine haben schon immer die Phantasie der Menschen hier im Schwarzwald angeregt, so hat jeder Stein seinen Namen, wie z.B. „Schiff“, „Kapelle“, „Kanzel“, „Haus“, oder „Tanzplatz“. Es gibt auch Erzählungen von Kultgegenständen, welche unter den Steinen vergraben sein sollen. Diese werden aber laut Erzählung bewacht von einem großen schwarzen Hund.
Ob hier wirklich einmal eine heidnische Opferstätte war, ist historisch nicht bewiesen. Viele sehen darin wohl eher eine Felslandschaft, die ausschließlich natürlichen Ursprungs ist.