Das Ober- oder Schwabentor ist als Bestandteil der frühen Wehranlage Freiburgs, der älteste Dreisamübergang, dem auch durch die Nähe der Straßengabelung Oberlinden, eine besondere Stellung zukommt. Im Westen war ein Vortor sowie ein großer Hof vorgebaut, der mittels eines Wehrgangs von allen Seiten verteidigt werden konnte. Zusätzlichen Schutz bot eine Zugbrücke, die vermutlich in hochgezogenem Zustand die spitzbogige Durchfahrt abschloss.
Trotz chronologischer Untersuchung des Schwabentors lässt es sich nicht genau datieren. Es stammt jedoch aus stilistischen Gründen mit ziemlicher Sicherheit aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
1672 ließ die Stadt durch Mathäus Schwäri das Bild eines Kaufmanns mit Fuhrwerk auf der Stadtseite anbringen. Es wurde mehrmals erneuert – zuletzt nach dem 2. Weltkrieg. Die Legende vom Schwaben, der die Stadt kaufen will, ist erst im Laufe der Zeit mit dem Bild verknüpft worden.
1901/2 wurde das Schwabentor von Carl Schäfer um fast das Doppelte erhöht. Über dem Uhrengeschoss erhob sich nun ein steiler Treppengiebel nach dem Vorbild norddeutscher Stadttürme. Das Schwabenbild erhielt ein Schutzdach und auf die Landseite malte Fritz Geiges den Freiburger Patron Sankt Georg als Drachentöter.
1954 trug man Schäfers Turmaufsatz bis auf das Uhrengeschoss ab und versah den Turm mit einem der barocken Dachpyramide angenäherten Bedeckung, gekrönt von einem Glockentürmchen mit Zwiebelhaube. Im Geschoss über der Durchfahrt fand nach mehreren Stationen 1969 die Zinnfigurenklause ihre endgültige Heimat.
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Bildquelle: Schwabentor_© FWTM-Schoenen_2